Texte

Lieder

Radischen
Goldkrumen
Irgendwann einmal
Island
Segel
Laufen
Im Suff
Demut
Stell Dir vor
Du und ich
Wunden heilt die Zeit?
Wie ein Kind

Radischen

nach oben

Wenn ich Dich da so stehn seh
am Hochbeet ernten
und das Glück in Dein Gesicht weht
mit Erde beschmiert
und Du Radieschen pflückst

[Refrain]
Und ich mich grade frage, was das Leben denn so soll
Das was ich da sehe, find ich toll

Wenn die beiden Kinder nackig
im Platschbecken spielen
der kleine wild und zackig
die grosse leicht pickiert
fröhliche Augen strahlen

[Refrain]
Und ich mich grade frage, was das Leben denn so soll
Das was ich da sehe, macht mich stolz

Und wenn ich an den denke
der Himmel und Erde gemacht
und jeden meiner Gedanken
schon vor mir gedacht hat
und uns wie Kinder liebt

[Refrain]
Und ich mich grade frage, was das Leben denn so soll
den den ich da spüre, find ich toll

Goldkrumen

nach oben

Es geht schon wieder eine Nachricht um
Es prasselt auf mich ein der Whats App-Klingelton
Hast du es schon gehört
Wer sich wieder zerstört
Mit einer Explosion
Ein Menschenfeuerwerk

[Refrain]
Und auf dem Nachtisch des Menüs sind Goldkrumen gestreut
Während draußen der bleigeschwängerte Wind vor sich hinheult
Bei mir ist nur ein Eichenblatt, das fliegt
Es ist Samstag kurz vor 12 ich hab Angst vor Krieg

Ist uns dieses Leben nicht geschenkt
Und wurd uns nicht gelehrt, dass man Geschenktes nicht verschenkt
Ist es Recht oder Pflicht
Manchmal weiß ich es nicht
Und morgen vielleicht schon
Ist neben mir die Explosion

[Refrain]

Irgendwann einmal

nach oben

Am Anfang waren Rosa alle Farben, die wir sahen
Und Blumendüfte tanzten wild auf unseren Nasen
Wir waren so leicht die Schmetterlinge unsere Bahn
Die Abendsonne nahm uns schmeichelnd in den Arm
Und dann hast Du Dich aus der Umarmung gelöst
Hab ich Deine Stirn ein letztes mal geküsst

[Refrain]
Doch irgendwann einmal sehen wir uns wieder
Vielleicht schon bald ich weiß es nicht
Nur Gott weiß, wann es ist 
Doch heute leb ich Vollgas voraus
Und wünsch mir Dein' Applaus

Die Zeit sie rannte, wie ein Hase auf der Flucht
Gefragt haben wir uns, was sie blos so dringend sucht
Sucht sie ein' Teil von uns, den wir noch nicht erahnten
Oder ist sie vor uns auf der Flucht, weil wir so zeitlos waren
Und dann bist Du Deiner Zeit voraus geeilt
Nahmst mit dir den Traum vom weißen Hochzeitskleid

[Refrain]

Island

nach oben

Linie 60 8 Uhr 30, von Reijkjavik ins Nichts hinaus 
Letzte Reihe, nen paar Kekse, schauen wir aus dem Fenster
Und sehen die Pferde in allen Farben, wie die Dächer der Häuser im Regendunst begraben
Zwischen Küste und Meer schäumt die Gischt hin und her
Schneebedeckte Berge in der Ferne
Träumen wir vom Hier und Jetzt

[Refrain]
Na na na na.. Während Räder sich drehen
Na na na na.. bleibt die Zeit in uns stehen
Na na na na.. fahren wir einfach hinaus
Na na na na.. blenden alle Sorgen aus
Fühlen uns hier und jetzt zu Haus

Lavafelder, Büschel Gras, wollene Schaafe pudelnaß
Kleine Tannen früh gepflanzt, der Bus rauf und runter tanzt
Sind wir voller Spannung wie die Erde unter uns
Was kommt wohl nach dem Ziel
Ein neues nehmen wir an

[Refrain]

Auf dem Rücken der Pferde in einer wilden Herde
Im Hochland gebannt gespannt und sehen mit Herz und Hand
Wie uns dieses Land mit Naturgewalten übermannt
Mit Nebel und Hagel und Sturm
Zurück auf die richtige Spur

Segel

nach oben

Manchmal hast du nen Plan
Manchmal weißt du von nicht
Stellst dir vor wie es einmal wird
Hast die Route berechnet
Alle Untiefen navigiert
Bis unwägbares irritiert

Hast gedacht du wärst durch
Könntest mit sicherem Schritt
Geebnete Pfade gehen
Doch gesegnet sind sie nur
Ohne über Asche zu gehen
Und dich selbst über andere zu stellen

Lass den Kopf nicht hängen
Und den Frust nicht gewinnen

[Refrain]
Setz die Segel neu
Wenn der Wind sich verheult
Und du merkst, dass es so nicht weiter geht
Es gibt so viele wunderbare Ziele
Von denen du auch bald schon träumst

Hast dein' Kompass justiert
Dein Logbuch saniert
Bist froh, dass es war wie es war
Doch nun bist du froh
Dass es ist wie es ist
Hast wahrlich genug lamentiert

[Refrain]

Laufen

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Geldgier Haß und Neid und die verflixte Eitelkeit
Sind viel zu sehr verbreitet
Krieg für Religion ja wer glaubt das schon
Sind für wahren Glauben Spott und Hohn
Wenn Allah singt und schreit nach Ungläubigkeit
Ein anderer mit dem Schwert das Kreuz vor sich treibt
Erstrebt wird Macht und Land und nicht Gottes Hand
Fadenscheinigkeit befleckt unser weißes Gewand

[Refrain]
Und ich glaub die Welt sie geht zu grunde
Und wir laufen stetig weiter drauf
Rücksichtslos drehen wir Runde für Runde
Nehmen ihren Untergang in Kauf

Leider sind wir uns meistens am nächsten
Neben uns ist viel zu weit
Zu groß das eigene Leid, kein Platz für Herzlichkeit
Dem Fremden, der nach Hilfe schreit
Ein bischen von dem eigenen Glück zu geben
Klebt es an uns wie Licht an Dunkelheit
Wie wichtig wir uns nehmen, dass wir uns nicht schämen
Die Sinntflut sie ist nicht mehr weit

[Refrain]
Wenn Macht und Geld die Welt regieren
Kann unsere Erde nur gewinnen
Denn dann wird sie uns bald verlieren
Oder wir uns vielleicht neu besinnen

[Refrain]
Und ich glaub die Erde sie geht unter
Ertrinkt in der Flut aus Tränen gezeugt
Aus Augen, die wir traten, tropft es runter
Versickert in der Erde uns die Zeit

Im Suff

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Stempelst ab morgens um acht, hast den Buckel schon gemacht
Schaust den ganzen Tag nach unten, doch unter Dir ist keiner da
Hast den ganzen Tag geredet, doch gefühlt nichts gesagt
Den ganzen Tag malocht doch irgendwie nichts geschafft

Hast am Anfang noch versucht dich da reinzuknien
Doch irgendwann liesst Du Deinen Stolz von dannen ziehen
Wenn du kein Anschiss kriegst, ist das für Dich Lob genug
Den Buckel voller Fussabdrücke fährst Du Heim im übervollen Zug
Nimmst Dir dort den ersten Schluck

[Refrain]
Und jetzt suchst Du Trost in flüssigen Prozenten
Und das alles für ein paar Promille
Doch die wahren Millionen hälst Du nie in den Händen
Denn im Suff bist Du reich bist du schön
Denn im Suff magst Du Dich im Spiegel sehen 

Zwischen Bahnhof und der Wohnung kehrst Du nochmal eben ein
Lässt die Faschosprüche da nimmst den Frust dafür mit Heim
Die Frau sitzt vor dem Fernseher frisst die Trauer in sich rein
Und träumt von fernen Ländern vom Meer und von Freiheit
Von Rückgängigkeit

Wie ist es soweit gekommen, das fragst Du Dich Tag für Tag
Hast Du den falschen Weg genommen, als die Weggablung vor Dir lag
Doch die Andern die waren Schuld,die andern mit dem Geld, regieren die Welt
Wer fällt von denen schon hin, keiner kümmert sich um Deinen Gewinn

Demut

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Gestern noch mit dem Wind geflogen
Heute schon den Lauf der Zeit verbogen
Was Gestern noch war zählt Heute nicht mehr
Das Leben ist nur jetzt und hier verlässlich sonst nie mehr

Was ahnt man sein Leben doch in Sicherheit
Sinnloses zu erstreben, frisst fast all unserer Zeit
Mir wird schon nichts passieren und was tun wir uns häufig leid
Das Leben ist nur jetzt und hier und Gott weiss, wo es bleibt

Wie arrogant wir doch sind dem Schicksal zu entrinnen
Können Schallmauern durchbrechen und höchste Berge erklimmen
Doch im Grunde können wir nichts ausser die Wahrheit zu verdrehen
Und wenn das Unheil uns errreicht, wird jeder Einzelne es verstehen

[Refrain]
Es liegt nicht in unserer Hand
Nur Demut dem Leben
Es liegt nicht in unserer Hand

Stell Dir vor

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Stell Dir vor, morgen müsstest Du Deine Liebsten verlassen
Deine Frau und die Kinder, wen noch?
Und nicht wissen, wann Du wieder bei ihnen bist
Ob überhaupt und wenn ja wo dann
Stell Dir vor, Du würdest in ein anderes Land
Ohne vorher ein Zimmer gebucht
Keine Reiserücktrittsversicherung
Und ohne einen Pfennig in der Hand

[Refrain]
Morgen nehm ich einen Flüchtling auf
Gestern hab ich drüber nachgedacht
Heute hab ich Angst, dass er mir doch etwas tut
Mein Traum ist, dass ich´s übermorgen mach
Mein Traum ist, dass ich´s übermorgen mach
Mein Traum ist, dass ich´s übermorgen mach

Stell Dir vor, Du würdest einer Flüchtlingsfamilie
4 Wände und nen Dach überm Kopf schenken
Fließend Wasser täglich Brot ohne Angst jede Nacht
Vor den Kugeln sich in Dir versenken
Stell Dir vor, wie die sorgenmatten Augen der Kinder
Erstrahlen und feuchtfröhlich glänzen
Wie Du gibst ohne Kalkül und ohne Dividende
Weil es was Gutes ist.. nur weil es gut ist.

Ich stell mir vor, ich würde das wirklich tun
Was wär das für ein erhabenes Gefühl
Wie nah wär ich Gott in diesem Moment
Wie gern wär ich wahr in diesem Moment

Du und ich

nach oben

Seit dem ich Dich zum ersten mal sah
Weiß ich, dass es sie gibt
Dieser Schalter, der sich umlegt
Kaum dass man sich sieht
Ist Liebe auf den ersten Blick

[Refrain]
Denn Du und ich
Denn Du und ich unendlich
Du und ich, wir fliegen zusammen
Auf den Wolken aus Liebe und Vertrauen

Und gestern wie heute wird´s morgen auch sein
Über Berge und durch Täler wir ziehen
Frohen Mutes, dass unserer gemeinsamer Stern
Uns die Nacht auch stets beleuchten wird

[Refrain]

Wunden heilt die Zeit?

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Auf ihrem alten vergilbten in braun gehaltenem Sofa sitzt sie
Mit einer Kiste voll Briefen von ihrem erst kürzlich verstorbenem 
Mann auf den Knien und weint
Um Zeiten der Liebe um Zeiten des Zweifelns
Um Zeiten des Glücks um Zeiten des Streits
Die Tränen verwischen die Worte von Ihm
Wie schöne Momente die schlechten vertreiben
Wunden heilt die Zeit
Fragt sich ob ihr genug bleibt?

Sie spricht zu den Briefen wie ob er neben ihr
Die Füße hochgelegt den Tag resumiert
Weißt du noch damals als wir jung und schön
Sorglos wir waren im Kreise uns drehten
Als wir die Endlichkeit naiv ignorierten
Barfuß am Strand trotz Regen spazierten
Die Zeit war was zählt, zählt morgen nicht mehr
Das Meer war so endlos wie wir uns damals fühlten
Wunden heilt die Zeit
Fragt sich ob ihr genug bleibt?
Wie lang ist genug?

Wie der Mond hinter Wolken verläßlich besteht
Wußten wir, dass der eine im anderen lebt
Manch Wort ausgesprochen schon vorher gekannt
Die Klinke zum Seelentor stets in der Hand
Bereit einzutreten bereit raus zu gehen
Den eigenen Vorteil im Anderen zu sehen
Die Klinke ist immer noch in ihrer Hand
Doch das Zimmer dahinter ist endlos und leer
..ob ihr genug bleibt?
Wie lang ist genug?

Wie ein Kind

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Ich will mal wieder einen Schneemann bauen
Mit Möhrennase und Kastanienaugen will mich
Rücklinks daneben legen
Mit Armen und Beinen den Schnee wegfegen
Wie der Weihnachtsengel neben Mama`s
Selbstgemachten Adventskranz in goldenem Lametta glänzt
Und der Engel drumherumtanzt..

Ich will mal wieder eine Sandburg bauen
Aus Sand und Steinen und Meeresschaum will mich
Mit Papa in die Wogen werfen
Und nach verborgenen Schätzen tauchen
Wir sind die schlimmsten Piraten die
Es auf dieser Welt jemals gab ohne Angst weil mei Papa
Damals schon das Tote Meer erstach

[Refrain]
Ich will die Welt wie ein Kind sehen und nicht mehr
Jeden Tag ein neues Wunder sehen
Will durch Regenpfützen springen, Flecken hin und her
Will mich fragen, wann der Wetterhahn vom Kirchturm springt
Ich will die Welt
Ich will die Welt wie ein Kind sehen und nicht mehr
Jeden Tag ein neues Wunder sehen
Warum haben Tiger Streifen, streifen sie etwa umher
Will mich fragen, ob der Mond und die Sonne
Morgen wiederkommen werden

Ich will mal wieder mit den Pfoten essen
Herrn Etikette und Frau Knigge vergessen
Mit Peter Lustig die Welt regieren
Mit meinem Schlips den Mund abschmieren
Ich würd alle weißen, schwarzen, gelben
Roten, braunen und Mischlingskinder
Und was es sonst noch alles gibt
In allen Farben bunt malen

[Bridge]
Ich will nicht ständig auf morgen schauen
Und mir dadurch den Tag versauen.
Will  nicht ständig an morgen denken
Hälfte meines Lebens verschenken
Ich will die Welt wie ein Kind sehen..

[Refrain 2]
Ich will die Welt wie ein Kind sehen und nicht mehr
Jeden Tag ein neues Wunder sehen
Will durch Regenpfützen springen, Flecken hin und her
Will mich fragen, ob der Wetterhahn auch Eier legen kann
Ich will die Welt wie ein Kind sehen und nicht mehr
Jeden Tag ein neues Wunder sehen
Warum haben Tiger Streifen, streifen sie etwa umher
Will mich fragen, ob der Mond und die Sonne
Jemals liebende werden